Deutschland hat seine Atomkraftwerke vollständig abgeschaltet. In der Vergangenheit lag der Anteil von Atomstrom zuletzt bei nur 4 % des Stromverbrauchs – und das ohne die zusätzlichen Anforderungen einer echten Energiewende. Dennoch wird die Kernenergie von einigen als mögliche Lösung für die Klimaneutralität präsentiert. Doch kann Atomkraft tatsächlich die Energiewende stemmen? Eine ehrliche Betrachtung zeigt: Die Herausforderungen sind enorm, und die Alternativen klar.
Die Herausforderungen des Klimawandels und fossile Energien
Unser Klima befindet sich bereits in einer Krise. Mit einem Temperaturanstieg von über 1,5°C stehen wir vor einer kritischen Schwelle. Der weitere Einsatz von Gas, Kohle und Öl verschärft den Klimawandel erheblich und beschleunigt die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Deshalb ist rasches Handeln unabdingbar, um die schlimmsten Folgen noch abzuwenden.
Die Anforderungen für eine klimaneutrale Stromversorgung
Um den Energiebedarf in einem klimaneutralen Deutschland zu decken, benötigen wir mehr als 1.200 TWh pro Jahr. Würden wir diesen Bedarf mit Atomkraft abdecken wollen, wären etwa 185 neue Atomkraftwerke erforderlich – und das aus mehreren Gründen: Atomkraftwerke laufen nicht durchgehend mit voller Kapazität, sie müssen gewartet werden, und Reservekapazitäten sind unerlässlich, um eine stabile Versorgung sicherzustellen. Die Errichtung von Atomkraftwerken in dieser Größenordnung ist jedoch weder innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre realisierbar noch bezahlbar.
Ein immenser Kühlwasserbedarf und endliche Ressourcen
Die Errichtung und der Betrieb von 185 Atomkraftwerken würde jährlich ca. 7,4 Milliarden Kubikmeter Kühlwasser erfordern. Das stellt eine enorme Belastung für die Ressource Wasser dar und birgt potenzielle ökologische Risiken. Darüber hinaus benötigen Atomkraftwerke große Mengen an Uran-235, eine endliche Ressource, und erzeugen hochradioaktiven Abfall, der über viele Generationen hinweg sicher gelagert werden muss.
Die kostspielige Realität der Atomkraft
Atomstrom ist zudem alles andere als günstig. Im Vergleich zu Strom aus Wind- und Solarenergie ist er zwei- bis dreimal so teuer. Während erneuerbare Energien hauptsächlich durch Privatinvestitionen finanziert werden und innovative Geschäftsmodelle entwickeln, bleibt die Atomkraft ein schwerfälliges und teures Modell der Vergangenheit. Erneuerbare Energien fördern zudem eine dezentrale Energieversorgung, die den Netzausbau reduziert und damit die Nebenkosten senkt.
Energieversorger und steigende Gewinne
Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt, dass der Markt für Energieversorger boomt. Im Jahr 2024 habe ich meinen 100% Ökostrom an der Strombörse im Durchschnitt für 28 Cent pro Kilowattstunde bezogen (Der durchschnitt in der Europäischen Union beträgt etwa 28,9 Cent in 2024), wobei der reine Strompreis ohne Nebenkosten bei 8 Cent lag. Unsere Energieversorger und Netzdienstleister verzeichneten während der sogenannten Energiekrise die höchsten Gewinne ihrer Geschichte. Ein Beispiel hierfür ist die EnBW, die zwischen 2021 und 2023 eine signifikante Gewinnentwicklung erlebte: Von einem Konzernergebnis von 363,2 Millionen Euro im Jahr 2021 stieg der Gewinn 2022 auf 1,738 Milliarden Euro und lag 2023 bei 1,538 Milliarden Euro.
Der Weg nach vorn: Geschlossene Zusammenarbeit statt Propaganda
Anstatt in politische und mediale Propaganda zu investieren, sollten wir die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe anpacken. Die Lösungen liegen längst vor uns: Speichertechnologien, flexible Systeme und ein kluger Mix aus erneuerbaren Energien können die Klimaneutralität sichern – ohne die Belastungen und Risiken der Atomkraft.
Meine Empfehlung für dich:
Starte dein eigenes Energieprojekt! Überprüfe zunächst deinen Verbrauch und reduziere ihn, wo immer es möglich ist. Verringere deine Abhängigkeit, indem du so viel Elektrische Energie wie möglich selbst produzierst, und decke deinen restlichen Bedarf durch den direkten Einkauf an der Strombörse. Speichere diese Energie, um kurze Dunkelphasen zu überbrücken, und steig auf E-Mobilität um. Mit diesen Maßnahmen kannst du deinen Energieverbrauch erheblich senken und gleichzeitig eine Menge Geld sparen. Es gibt sicherlich bessere Wege, sein Geld zu nutzen, als es sinnlos auszugeben.