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Wenn das Wetter festhängt – Warum der Jetstream aus dem Takt gerät und welche Chance jetzt in der elektrisierenden Transformation liegt

Haben Sie auch das Gefühl, dass das Wetter sich verändert hat? Dass es entweder zu heiß oder zu nass ist – aber selten dazwischen? Diese Entwicklung ist kein Zufall. Sie hat eine zentrale Ursache: Der Jetstream, das Starkwindband in der Atmosphäre, verliert durch den Klimawandel an Geschwindigkeit – und gerät zunehmend aus dem Takt.


Jetstream Wetter Online
Jetstream Wetter Online

Was ist los mit dem Jetstream?


Die Ursache liegt in der rasanten Erwärmung der Arktis. Durch den Temperaturausgleich zwischen Tropen und Nordpol entsteht der Jetstream – doch wenn die Arktis sich doppelt so schnell erwärmt wie der Rest der Welt, bricht dieses Gleichgewicht auf. Die Folge: Der Jetstream wird schwächer, seine Wellen – sogenannte Rossby-Wellen – größer und träger. Wetterlagen bleiben dadurch tage- oder wochenlang an Ort und Stelle.


Klingt abstrakt? Dann erinnern Sie sich an das Frühjahr 2023: In Niedersachsen standen die Felder unter Wasser, während andernorts bereits die Dürre begann. Im Winter 2024 fehlte der Schnee in den Alpen – mit sichtbaren Folgen für Flüsse und Seen, etwa beim Pegelstand des Bodensees. Der verregnete Mai, den sich viele jetzt wünschen, könnte schon entscheidend sein – aber er allein wird das Problem nicht lösen.


Die wissenschaftlichen Hintergründe


  • Die Verlangsamung des Jetstreams führt zu anhaltenden Hoch- oder Tiefdruckgebieten – mit klaren Himmeln, wenig Luftfeuchtigkeit und damit starker nächtlicher Abkühlung oder Hitzewellen.

  • Blockierende Wetterlagen und Doppeljet-Strömungen bringen monatelange Trockenperioden oder Dauerregen – wie im Sommer 2018 oder 2024.

  • Die verstärkten Amplituden der Rossby-Wellen fördern extreme Kälteeinbrüche im Winter und intensive Hitze im Sommer.

  • Ein sich selbst verstärkender Effekt entsteht durch Rückkopplungen mit der Arktis: Weniger Schnee → trockenere Böden → stärkere Erwärmung → weiterer Verlust an Jetstream-Stabilität.

[Mehr dazu: Quelle ARD alpha, Spektrum, PIK Potsdam etc.]


Und jetzt?


Die gute Nachricht: Wir sind diesem Wandel nicht hilflos ausgeliefert. Wir können ihn bremsen – wenn wir bereit sind, alte Muster hinter uns zu lassen.


Die Chance liegt in der elektrisierenden Transformation


Statt weiter Öl, Gas und Kohle zu verbrennen und uns von Wetterextremen treiben zu lassen, können wir die Kontrolle zurückgewinnen – durch:


  • Solarstrom vom eigenen Dach

  • Speicher, die unsere Energie rund um die Uhr verfügbar machen

  • Wärmepumpen, die fossile Heizungen ersetzen

  • Elektromobilität, die nicht nur leiser und sauberer ist, sondern auch günstiger

  • Smarte Gebäudeautomation, die Energie, Wasser und CO₂ spart


Ich habe in meinem Buch Highway to Climate Hell viele Beispiele gesammelt, wie Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen heute schon mutig vorangehen – und damit nicht nur CO₂ einsparen, sondern gleichzeitig Geld. Es ist eine Transformation, die sich rechnet – wirtschaftlich und menschlich.


Fazit


Der Jetstream ist ein Warnsignal – aber auch ein Weckruf. Wenn wir die Zeichen richtig deuten, liegt darin eine einmalige Chance: Die Zukunft elektrifiziert sich gerade. Die Frage ist nur, ob wir zuschauen – oder mitgestalten.


Jetzt ist der richtige Moment, Ihr Unternehmen, Ihre Kommune oder Ihr Zuhause neu zu denken. Als Projekt. Als Aufbruch. Als Chance.


Lassen Sie uns gemeinsam loslegen – mit Ideen, die elektrisieren.

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