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Digitalisierung frisst Strom – aber wie klimaneutral und wassersparend sind Rechenzentren wirklich?

Rechenzentrum
Rechenzentrum

Cloud-Services, künstliche Intelligenz, Big Data – unsere Welt wird immer digitaler. Was kaum jemand sieht: Hinter jedem Klick, jedem Datensatz und jeder Berechnung steht ein Rechenzentrum – mit einem enormen Energiebedarf.


Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird sich der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 fast verdoppeln – auf über 945 Terawattstunden, was dem gesamten Stromverbrauch Japans entspricht. Doch der Energiehunger ist nur ein Teil der Wahrheit.


Was oft übersehen wird: Rechenzentren verbrauchen auch riesige Mengen an Wasser. Und das in zweifacher Hinsicht.


💧 1. Wasser für die Stromversorgung


Viele Rechenzentren laufen (noch) mit Strom aus fossilen Kraftwerken oder Kernkraft. Und diese brauchen Wasser – viel Wasser:


  • Kohlekraftwerke benötigen bis zu 2 Liter Wasser pro kWh Strom zur Kühlung der Anlagen.

  • Atomkraftwerke verbrauchen je nach Typ und Standort 60 bis 160 Millionen Liter Wasser pro Tag für den Kühlkreislauf – das entspricht dem Tagesverbrauch einer ganzen Stadt.


Bei Hitzewellen und Trockenperioden kommt es regelmäßig zu Drosselungen oder Abschaltungen dieser Kraftwerke, da nicht mehr genug Kühlwasser zur Verfügung steht. Rechenzentren, die an solche Stromquellen gekoppelt sind, stehen dann auf wackligen Beinen – sowohl klimatisch als auch betrieblich.


❄️ 2. Wasser für die Kühlung im Rechenzentrum


Rechenzentren erzeugen immense Abwärme – Serverräume müssen kontinuierlich gekühlt werden. Häufig geschieht das über wasserbasierte Kühltürme, die:


  • täglich Millionen Liter Wasser verdampfen, um die Servertemperaturen stabil zu halten.

  • in heißen Sommern nochmals mehr Wasser brauchen, um die gleiche Leistung zu erzielen.


Die Wassernutzung hängt dabei stark von der eingesetzten Technik ab. Während ältere Kühlsysteme hohe Verdunstungsverluste haben, können moderne Free-Cooling-Anlagen oder Kaltwassersätze mit Wärmerückgewinnung den Bedarf deutlich reduzieren – besonders dann, wenn erneuerbare Energien wie Geothermie, Solarthermie oder PV-gekoppelte Kompressorkühlung genutzt werden.


🌱 Warum Erneuerbare doppelt helfen


Der Einsatz von Solar- und Windstrom spart nicht nur CO₂, sondern auch Wasser:


  • Wind- und Photovoltaikanlagen brauchen für die Stromerzeugung praktisch kein Wasser.

  • Werden sie zusätzlich zur Kühlung von Rechenzentren eingesetzt, sinkt der Wasserverbrauch nochmals erheblich – vor allem im Vergleich zu Kühlung mit Strom aus Kohle oder Atomkraft.

  • Überschüssige Abwärme kann lokal genutzt werden – etwa zur Beheizung von Quartieren, Hallen oder sogar Gewächshäusern.


So wird das Rechenzentrum von einem Energieverbraucher zu einem aktiven Teil lokaler Energie- und Wärmestrategien.


✅ Fazit: Digitalisierung braucht grüne Energie – und einen sparsamen Umgang mit Wasser


Moderne Rechenzentren können ein Schlüssel für Effizienz, Fortschritt und Wertschöpfung sein – aber nur dann, wenn sie klimaneutral UND wassersensibel betrieben werden.


Das heißt konkret:


  • Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien

  • Wassersparende Kühltechnologien

  • Kreislauflösungen für Abwärmenutzung

  • Nachhaltige Standortwahl mit Rücksicht auf lokale Wasserressourcen


Frank-Hummel-Consulting: Zukunft denken – Ressourcen schützen


Mit meiner Erfahrung aus über 30 Jahren als Unternehmer und Energieprofi unterstütze ich Unternehmen bei der elektrischen und digitalen Transformation – ganzheitlich gedacht.





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